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Februar / März 2012

Liebe Gemeinde,

»Denn ich bin fremd gewesen …« (Matthäus 25,35) – ein paar Worte Jesu als Überschrift der ersten Kirchennachrichten in diesem noch

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Manchmal schreib ich versehentlich noch »2011« beim Datum. »2012« ist meiner Hand noch fremd – es braucht ein bisschen Zeit, um damit vertraut zu werden. Ein paar Schritte hinein in dieses Jahr, immer mehr Eintragungen im Kalender, zunehmend Bekanntes. Und die noch offenen, noch freien, unbekannten Stellen gewinnen ihren eigenen Reiz: Platz für vielleicht Überraschendes!

»Denn ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen.« Jesus beschreibt ganz Ähnliches: Schritte aufeinander zu, nicht machbar ohne Offenheit für das Unbekannte. Jesus hat das echt strapaziert! Jesus hat anders gesehen, anders gewertet, anders gehandelt als die in der Gegend Einheimischen. Und in der Begegnung mit diesem »Fremden« fiel ein ganz neues Licht auf das Eigene: erschreckend, aufrüttelnd, mutmachend, frohmachend …

»Denn ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen.« Jesus hat das gesagt in einer Rede über das Weltgericht. Bekannt der Satz: »Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« – Das Aufnehmen dieses Fremden führt geradewegs zur Rechten Gottes!

Das Aufnehmen des Fremden bringt mich dem Reich Gottes näher. Vielleicht gar nicht so sehr des »guten Werkes« wegen, sondern weil ich das Gewohnte, das, worüber ich gar nicht mehr nachdenke, einmal aus einer anderen Richtung sehen kann …

Das Jahr 2012 steht in unserer Gemeinde unter dem Jahresthema »Integration«. Ich freue mich auf alles Begegnen, voneinander Lernen, Nachdenken, miteinander Feiern …

Herzlich grüßt
Ihre Angela Giersemehl