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Gemeindeabend zur Initiative "Anders wachsen"

Montag, 19. März 2018, 19:30
Veranstaltungsort*  Fiedlerstraße 2, Kellersaal
Event-Link 

Wo bekommt man heute schon noch was umsonst? Sogar sauberes Wasser - was eigentlich ein Grundrecht für alle Menschen sein sollte - wird immer mehr vermarktet und wird somit zu einem Gut, das sich nur noch Reiche leisten können. Was passiert jedoch, wenn jegliche Leistung und Gegenleistung mit Geld verrechnet wird? Was haben wir als Christen dazu zu sagen?

Von Gott ist uns zugesagt: "Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst." (Offenbarung 21,6). Auch wenn in der Jahreslosung vom lebendigen Wasser im übertragen Sinn die Rede ist, ja vielleicht der Glaube oder Gottes Gnade gemeint sind, so sticht dieses "umsonst" doch hervor. Gott schenkt uns ein bedingungsloses Grundeinkommen, Gnade und lebendiges Wasser umsonst.

Unsere Gesellschaft funktioniert jedoch oft nach einer anderen Logik. Die Wirtschaft brummt, die Wachstumserwartungen übertreffen sich monatlich. Die Steuerquellen sprudeln und die Arbeitslosigkeit sinkt. „Ist doch eigentlich alles gut“, könnte man meinen. Die Frage ist nur: Was wächst wirklich, wenn die Wirtschaft wächst? Wohlstand und Zufriedenheit für alle - oder doch nur für die, die eh schon viel haben? Neben dem Wirtschaftswachstum wächst auch die Spanne zwischen Arm und Reich in unserer Gesellschaft, - unsere Lebenszufriedenheit jedoch nicht. Auch stellt sich mir die Frage: Auf wessen Kosten wächst die Wirtschaft? Oft auf Kosten der uns von Gott zur Verfügung gestellten endlichen Schöpfung und somit auch auf Kosten unserer Kinder und Kindeskinder.

Alle diese Fragen haben mich und weitere Christen aus Sachsen dazu bewegt, 2011 die christliche Initiative "anders wachsen - Wirtschaft braucht Alternativen zum Wachstum" zu gründen (www.anderswachsen.de). Wir haben u.a. Anregungen erarbeitet, wie gerade Kirchgemeinden Impulse geben können, um dem Wachstumsglauben Alternativen entgegenzusetzen, z.B. durch Orte und Zeiten der Entschleunigung in einer mehr und mehr beschleunigten Welt, durch Erprobungsräume, um Modelle einer "Post-Wachstumsgesellschaft" auszuprobieren, in der das Teilen und nicht das Verbrauchen im Vordergrund steht. Ich bin zuversichtlich, dass diese Anregungen auch in der Johannesgemeinde und darüber hinaus in der Johannstadt Umsetzung finden können. Darüber gemeinsam ins Gespräch zu kommen, wird zu einem Gemeindeabend am Montag, dem 19. März um 19.30 Uhr im Kellersaal der Fiedlerstraße Gelegenheit sein. Gerade, weil Gott uns lebendiges Wasser umsonst schenkt, können wir uns einsetzen für die gerechte Verteilung von Wasser und all den weiteren Gaben, die wir von Gott erhalten haben.

Pfarrer Tobias Funke

Mo, 19.03.18, 19.30 Uhr
Fiedlerstraße 2, Kellersaal