Beitragsseiten

Dezember 2017 / Januar 2018

Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen
das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen,
die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte
unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lukasevangelium 1,78-79 (L)

Es ist Gott nicht egal, wie es uns geht. Die biblischen Geschichten erzählen, wie sehr Gott leidet, wenn er die Finsternis sieht, die auf Erden herrscht. Aber Gott hat uns geschaffen und die Freiheit geschenkt, unser Leben zu gestalten, wie wir es wollen. Damit haben wir die Wahl, auch im Schatten des Todes zu sitzen und uns gegen den Weg des Friedens zu entscheiden. Aber weil wir Gott nicht egal sind, zeigt er uns Wege heraus aus dem Todesschatten. Gott schnipst jedoch nicht einfach mit dem Finger, um uns zum Guten zu bewegen, sondern wählt einen anderen Weg. Er kommt zu uns, als unser Mitmensch und Bruder. Er wird geboren als Kind in einem Stall.


© Gemeindebrief.de

Der Monatsspruch für den Dezember stammt aus dem „Lobgesang des Zacharias“. Als Zacharias klar wird, dass sein Sohn Johannes – später der Täufer – der Wegbereiter für den Gottessohn sein wird, stimmt er ein Loblied an. Er besingt, woran man merken wird, dass Gott uns „besucht“ und „erlöst“: Die, die in der „Finsternis sitzen“ und „im Schatten des Todes“ werden das „aufgehende Licht aus der Höhe“ sehen und ihre „Schritte werden auf den Weg des Friedens“ gerichtet werden. Das war vor 2000 Jahren.

Und heute? Heute haben wir diese Hoffnung immer noch nötig, wo wir doch umgeben sind von Finsternissen, Todesschatten
und Unfrieden.

Advent und Weihnachten liegen in der dunklen Jahreszeit. Manche Kerze, manche Lichterkette wird uns auch dieses Jahr wieder dabei helfen, in die Dunkelheit Licht zu bringen. Mit Zacharias hoffe ich aber darauf, dass das Licht nicht nur in dieser Weise zu uns kommen wird, sondern auch, indem Herzen erhellt werden, Menschen aufatmen und die adventliche und dann auch die weihnachtliche Freude groß wird.

Ich wünsche Ihnen innere Ruhe und offene Herzen, um Gottes Licht zu entdecken oder selbst weiterzugeben. Bei den Veranstaltungen in unserer Gemeinde wird es dazu Gelegenheiten geben: Vielleicht, wenn gemeinsam musiziert wird beim Finnischen Weihnachtskonzert oder wenn wir nach dem Diakonischen Gottesdienst Grüße zu Menschen bringen, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen können oder bei einer persönlichen Auszeit, einem Gebet, einem Lied.

Gehen wir gemeinsam durch diesen Advent – dem aufgehenden Licht Gottes entgegen. Lassen wir das Licht in uns selbst hell werden. Geben wir von diesem Licht weiter an die, die in Finsternis und Todesschatten sitzen. Gehen wir Schritte auf dem Weg des Friedens – in ein gutes neues Jahr. Gott begleite uns, damit wir erkennen, wann und wie das aufgehende Licht uns "besucht".

Ihr Tobias Funke
Pfarrer