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Dezember 2018 / Januar 2019

DA SIE DEN STERN SAHEN, WURDEN SIE HOCHERFREUT.
(MATTHÄUS 2, 10)

Was bereitet Ihnen Freude jetzt im Advent? Macht es Freude, die Wohnung weihnachtlich zu dekorieren, den Teig fürs Plätzchenbacken auszurollen oder für die Lieben nach originellen Geschenken zu suchen? Für die Kinder ist die Adventszeit auf jeden Fall die Zeit des Jahres mit der größten Vorfreude und Erwartung. Doch auch Erwachsene möchten in diesen Wochen vor dem Fest etwas von der frohen und gespannten Stimmung spüren – und in diversen Katalogen kann man seinen Bedarf decken an Deko-Artikeln und Dingen für eine gemütliche Adventszeit: Vom Bio- Spekulatius über den Tee-Adventskalender bis zur Rentier-Bettwäsche ist an alles für die weihnachtliche Grundausstattung gedacht.


© Gemeindebrief.de

Was bereitet Ihnen Freude? Oder vergeht Ihnen bereits die Freude beim Anblick der Pfefferkuchen, die seit September in den Kaufhallen lagern? Graut Ihnen vor dem Gewühl in den Kaufhäusern und dem endlosen Stille-Nacht-Gedudel auf den Weihnachtsmärkten?

Was bereitet uns denn wirklich Freude jetzt im Advent, in der dunkelsten Zeit des Jahres, die wir so gern mit Kerzenlicht beleuchten?

Von den Weisen aus dem Morgenland berichtet uns die Bibel, dass „sie sich freuten mit einer sehr großen Freude.“ Haben Sie sich schon mal über etwas „mit einer sehr großen Freude gefreut“? Das ist kein Deutsch?! Nein, natürlich nicht, denn das ist die Freude der weit gereisten Magier, die aus Persien nach Bethlehem kamen, die wochenlang unterwegs waren, und „da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut“ – da freuten sie sich mit einer riesengroßen Freude! Der Stern führte sie zu Maria und Josef und dem neugeborenen Kind in der provisorischen Herberge im Stall. Im Stroh eines Futtertroges liegt der Säugling, ohne Rentierbettwäsche. In diesem neugeborenen Kind erblicken die Weisen einen König und schenken ihm kostbare Dinge, so teuer und hochwertig wie aus dem Manufactum-Katalog: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die (teuren) Geschenke und der Stern sind uns bis heute zu Weihnachten erhalten geblieben. Und die sehr große Freude? Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich zu Weihnachten tatsächlich mit einer sehr großen Freude freuen können – nicht nur über Spekulatius und Geschenke, sondern über das Kind, in dem Gott zu uns Menschen kommt.

Eine freudige Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Eva Gorbatschow.