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Juni / Juli 2019

„Worüber freut ihr euch?“, so habe ich die Kinder in unserem Kindergarten gefragt. Und die Antworten waren: „Ich freue mich, wenn ich mit Papa Eis essen kann“, „Wenn Oma mit mir in den Zoo geht“, „Gummibärchen“ oder „Wenn ich Mittagskind bin“. Um die Kinder zu erfreuen, braucht es oft nichts Großes und Kostspieliges. Es sind die Kleinigkeiten, die den Alltag besonders machen und über die die Kinder sich freuen können. Und vor allem Zeit und Zuwendung. Es sind die kleinen Dinge, die das Leben wertvoll machen.


© Torsten Schöley

Was gibt Ihnen Grund zur Freude? Vielleicht die Sonnenstrahlen am Morgen, ein lieber Besuch, ein schönes Konzert oder ein Sommerspaziergang, vorbei an blühenden Gärten? Bei so einem Spaziergang durch die Gärten habe ich diese Biene entdeckt. Sie saß auf einer Apfelblüte, und ließ sich nicht stören bei ihrer Arbeit, den Nektar zu sammeln. Ich habe mich beim Anblick der Biene gefreut. Ich habe mich gefreut, dass es auch dieses Jahr wieder Honig geben wird, und dass aus dieser Blüte hoffentlich ein kräftiger Apfel wachsen wird. Ich habe mich auch gefreut, dass Gott alles so wunderbar gemacht hat. Diese eine Biene ist ja ein ganz kleiner Teil von einem großen Bienenstock, aber ohne Bienen wie sie würde der ganze Bienenstaat nicht funktionieren. Es sind die kleinen Dinge, die im Leben wichtig sind. Es gibt viele Dinge, über die wir uns freuen können, wenn wir mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen. Gerade jetzt in der Sommerzeit, in der Gott uns so sehr den Reichtum der Schöpfung zeigt, in der wir Wärme und Licht spüren. Dabei gehört für mich die Dankbarkeit zur Freude dazu. Wenn ich mich über die kleinen Dinge am Wegesrand freue, bin ich dankbar. Ich danke Gott für die kleinen Freuden, die er mir im Alltag schenkt und die manchmal einen trüben Tag ein Stück heller machen können.

In diesen Monaten singen wir oft das bekannte Lied von Paul Gerhardt:
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben. Sieh an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem Sommer die kleinen Freuden entdecken können, ob Sie Zuhause sind oder im Urlaub. Manchmal findet man sie bei einem Spaziergang am Wegesrand.

Susanne Schöley