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Februar - April 2024

UNTER EINEM HUT?

Na, was diese jungen Damen da wohl gerade entdecken? Aufmerksam und ziemlich gut gelaunt sehen sie gemeinsam in eine Richtung; eng beieinander beschützen sie sich irgendwie gegenseitig und sind geradezu behütet.

Da lassen sie sich kaum so ohne Weiteres aus der Fassung bringen oder von anderen einschüchtern. So, wie sie zusammenstehen, bringt sie nichts so schnell aus der Ruhe. Das liegt wahrscheinlich an der engen Verbundenheit untereinander und am gemeinsamen »Dach« über dem Kopf. Zusammen unter einen Hut gebracht: das ist für die Mädchen stimmig. Zusammen unter einen Hut gebracht werden, ist aber nicht für alle vergnüglich und leicht.

Wieder hat ein Jahr begonnen. Voll mit neuen Chancen, voller guter Vorsätze kommt es an, aber auch voll mit alten Lasten und Vorurteilen: »Ach, die in Kreuz … ach, die aus Johannes, na ja, sind halt die aus Lukas …« Erwartungen und Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, ist nicht erst seit heute eine richtig schwere Aufgabe. Ich denke an die Deutsche Einheit, an Ost und West, Stadt und Land, arm und reich … Gegensätze fallen mir viele ein.
Immer wieder unter einen Hut gebracht werden wollen die unterschiedlichen Erwartungen in einer Gemeinde, in einer Kirche gar. Für diese Aufgabe sind die fünf jungen Damen Vorbilder.
Ihr Hut ist bunt und hat viele Formen. Er schenkt denen, die drunter stecken, gute Laune. Und er bietet Platz. Mehr als gewöhnlich üblich.
Wo kriegt man denn solche Hüte? Wo findet sich für die unterschiedlichen Charaktere und Erwartungen etwas, darunter gemeinsam Sicherheit und gute Laune entstehen können?

Vielleicht hat der Apostel Petrus einen Tipp, der Monatsspruch für April 2024 erzählt davon: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. 1. Petrus 3, 15

Der Apostel versucht mit seiner Bitte, die Leute unter einen Hut zu bringen. Der Hut heißt Hoffnung. Hoffnung muss groß sein, formenreich und immer ein wenig mehr Platz lassen, als nötig ist. Gemeinsame Hoffnung verbindet untereinander und stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Denn jede und jeder weiß: die anderen halten mit mir zusammen daran fest!
Gemeinsame Hoffnung lässt nicht gleich die Fassung verlieren. Denn da ist doch etwas über einem, woran man sich festhalten und miteinander in die gleiche Richtung schauen kann, was einen aufmerksam und ziemlich gut gelaunt sein lässt.

Das wünsche ich uns für die kommenden Tage der Passion und des Osterfestes.
Ihr Pfarrer Holger Milkau