Trinitatiskirche
Trinitatiskirche
Postkarte: Stein-Verlag, Dresden
aus "Dresden & seine Kirchen"
Evangelische Verlagsgesellschaft GmbH, Berlin 1976
Die Johannstädter Kirchgemeinde wurde am 01. Oktober 1887 von der Johanneskirchgemeinde abgetrennt. Der neu gewählte und am 11. September 1887 eingewiesene Kirchenvorstand der neuen Kirchgemeinde in der Johannstadt errichtete zunächst in der Turnhalle der 20. Bezirksschule einen Betsaal. Zwischen 1891 (erster Spatenstich am 21. September, Grundsteinlegung am 21. Oktober) - 1894 erbaute Architekt Karl Barth im italienischen Neorenaissancestil gegenüber dem Trinitatisfriedhof die Trinitatiskirche am heutigen Trinitatisplatz. Sie hatte ca. 1200 Sitzplätze und einen Turm von 65 m Höhe. Die Kirchweihe fand am 17. Oktober 1894 statt.
Am 01.Oktober 1904 wurde die Andreaskirchgemeinde ausgeliedert.
Stark beschädigt beim Luftangriff am 13./14. Februar 1945 wurde die Kirche, wie auch das Gemeindehaus in der Fiedlerstraße, welches aber in den 50er Jahren wieder neu aufgebaut wurde.
Fotografie aus dem Jahre 1945 vom Kirchenschiff der
Trinitatiskirchruine mit Blick zum Altarplatz
Foto: Landeskirchenarchiv Dresden, Bestand 20, Nummer 312
Die einzige ev.-luth. Kirche, die vor 1945 im Gebiet Johannstadt / Striesen-West erbaut wurde und von der heute noch etwas zu sehen ist, ist die Trinitatiskirche. Auch dessen Ruine war Ende der 60er Jahre akut vom Abriß bedroht. Ein vorgelegtes Nutzungskonzept über ein Projekt für einen Gottesdienstraum und eine Tagungsstätte und der Einsatz der Gemeinde konnten dies Gott sei Dank verhindern. Tonnen von Schutt wurden beräumt, Mauerreste und der Turm ohne Gerüst gesichert.
Anfang der 90er Jahre wurde in Bauwagen auf dem Gelände der Trinitatiskirchruine mit der Sozialdiakonischen/Offenen Jugendarbeit begonnen. Dadurch wurde mit Fördermitteln, Eigenmitteln der damaligen Trinitatiskirchgemeinde, Spenden und der Einbeziehung von Jugendlichen des Jugendzentrums und der Gemeinde größere Sicherungsarbeiten an der Ruine möglich. So wurde der Hauptturm ausgebaut und 1994 wieder eingeweiht. 1996 gründete sich der "Förderverein für die Erhaltung und Nutzung der Trinitatiskirchruine in Dresden-Johannstadt e. V.".
Kirchenschiff der Trinitatiskirchruine im Jahre 2001
Foto: Ines Wiebicke
Mit dessen zusätzlicher Hilfe wurde das Kirchenschiff in einen nutzbaren Platz verwandelt, eine kleine Empore bebaut, der Altarplatz befestigt, die Sakristeien und die darunterliegenden Räume (Einweihung 1998) ausgebaut. Seit 1999 finden wieder regelmäßig in den Sommermonaten Gottesdienste in der Ruine statt. So konnte auch am 24. Dezember 2000 die erste Weihnachtsvesper nach der Zerstörung gefeiert werden.
Ende 2001/Anfang 2002 entstand gegenüber dem Gemeindehaus eine neuer Zugang zu den Kellerräumen, um eine leichte Zugänglichkeit auch für ältere und behinderte Menschen zu ermöglichen.
Modell einer Überdachung der Trinitatiskirchruine
Foto: Bernd Scheifler
Obwohl in Fritz Löfflers "Das alte Dresden" im angehangenen Orts-, Straßen- und Sachregister unter Trinitatiskirche u. a. steht:
"Wiederherstellung vorgesehen" kann über die langfristige bauliche Zukunft nur spekuliert werden. Hochschullehrer und Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden war es Anfang 2001 allemal wert, ihre Ideen und Konzepte über die Gestaltung und Nutzung der Ruine der Gemeinde mit mehreren Modellen zu präsentieren, wenn gleich auch diese Arbeiten (siehe Foto) vermutlich kaum eine Chance auf Umsetzung haben.
Am 01. Januar 2000 fusionierte die Trinitatiskirchgemeinde mit der Erlöser-Andreas Kirchgemeinde zur Johanneskirchgemeinde.