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Kurze Darstellung der beiden Gemeinden

Evangelisch-Lutherische Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen

Die Evangelisch-Lutherische Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen gibt es seit dem 01. Januar 2000. Sie ist durch Fusion zweier Gemeinden, der Trinitatisgemeinde und der Erlöser-Andreas-Gemeinde, entstanden. Die Erlöser-Andreas-Gemeinde ist nach der Zerstörung Dresdens ebenfalls durch Zusammenschluss entstanden.

Die Erlösergemeinde ist die älteste von den Dreien und hat ihren Ursprung in der Prager Salvatorgemeinde. Im Dreißigjährigen Krieg nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg (1620) und der Hinrichtung der Kirchenältesten in Prag wanderten böhmische protestantische Christen nach Sachsen aus.

Die böhmische Exulantengemeinde (Bestandteil der Erlösergemeinde) die auf Grund ihrer Satzung seit Jahren faktisch nicht mehr lebensfähig war, wurde am 31.12.1999 aufgehoben. In einer Stiftung wird das Erbe bewahrt und lebendig gehalten.

An der Ecke Wittenberger-/Paul-Gerhardt-Straße erinnert noch eine Kastanie an den Standort der Erlöserkirche
An der Ecke Wittenberger-/Paul-Gerhardt-Straße erinnert noch eine Kastanie an den Standort der Erlöserkirche
Foto: Thomas Kretschmer

Die Trinitatisgemeinde, von der sich später die Andreasgemeinde abtrennte, ist durch das schnelle Wachstum des Dresdner Ostens in den Gründerjahren ausgangs des 19. Jahrhunderts entstanden.

Alle drei Kirchen wurden am 13. Februar 1945 zerstört, die Wohngebiete fielen in Schutt und Asche und sehr, sehr viele Gemeindeglieder befanden sich unter den Opfern der Bombennacht.

Die Ruinen der Erlöser- und der Andreaskirche wurden in DDR-Zeiten beseitigt. Die Trinitatiskirchruine besteht noch. Sie wurde nach der politischen Wende im Herbst 1989 mit Fördermitteln und Spendengeldern baulich gesichert und für die Gemeinde nutzbar gemacht.

Blick vom Pfarrhaus auf die Trinitatiskirchruine im Frühjahr 2002
Blick vom Pfarrhaus auf die Trinitatiskirchruine im Frühjahr 2002
Foto: Thomas Kretschmer

Die Gemeinde und der Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Trinitatiskirchruine e.V. kümmern sich darum, dass neues Leben in das himmeloffene Kirchenschiff, die beiden ausgebauten Kapellen und die Kellerräume einkehrt. Im Turm hat seit 1994 die Sozialdiakonische Offene Jugendarbeit ihr Domizil.

So kann das Kirchenschiff, in dem auch Bäume wachsen, als Gottesdienstraum, als Konzertraum und auch als Sportplatz für die Jugend genutzt werden.

Es kann zwar hineinregnen, aber es können auch viele Sonnenstrahlen und der Sternenhimmel den Gottesdienst schmücken. Und in welcher Kirche können sich die Hirten Heiligabend am Lagerfeuer wärmen?

Stolz ist die Gemeinde auch auf den gemeindeeigenen Kindergarten und dankbar dafür, dass er im Jahr 2001 umgebaut und erneuert werden konnte und nun den Jüngsten ein schönes zweites Zuhause sein kann.

Die Situation der Johanneskirchgemeinde ist also besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie eine große Gemeinde (die zweitgrößte Sachsens) mit zwei Predigtstätten ist und außer der Trinitatiskirchruine keinen Raum für Gesamtgemeindeveranstaltungen hat, der Gemeinde viele ältere Gemeindeglieder angehören und sie in einem säkularen Umfeld, das keine Bindung zur christlichen Gemeinde hat, existiert. Mit den drei Pfarrern, ihren Mitarbeitern und einem Kern engagierter ehrenamtlicher Helfer gibt es in den zwei Gemeindezentren und der Ruine eine lebendige vielfältige Gemeindearbeit.

Aktuelles und mehr über die Gemeinde kann man im Internet unter www.johanneskirchgemeinde.de/ erfahren.

Katholische Herz-Jesu-Gemeinde Dresden-Johannstadt

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den Bereichen östlich des Dresdner Stadtkerns für die etwa 7.000 dort ansässigen Gläubigen kein katholisches Gotteshaus. Auch eine im Jahre 1896 in einer katholischen Grundschule auf der Schumannstraße errichtete Kapelle, die immerhin Platz für ca. 200 Gottesdienstbesucher bot, führte zu keiner Abhilfe.

Nach dem Kauf des Grundstücks Borsbergstr. 15/17 war die Grundlage für eine spätere Gemeindegründung gegeben.

Zunächst war im Oktober 1901 eine katholische Expositur als Vorläuferin einer späteren Gemeindegründung in Dresden-Johannstadt errichtet worden. Bereits am 04. November 1903 wurde der Grundstein für den neogotischen Kirchbau der Herz-Jesu-Kirche gelegt. Architekt und Baumeister des Neubaus war Herr Menken aus Berlin. Schon ein knappes halbes Jahre später, im April 1904 erfolgte die Erhebung zur Katholischen Pfarrei Dresden-Johannstadt und die Einführung von Pfarrer Wilhelm Rudolph als erstem Gemeindepfarrer (bis 1912).

Herz-Jesu-Kirche an der Borsbergstraße im Jahre 2001
Herz-Jesu-Kirche an der Borsbergstraße im Jahre 2001
Foto: Thomas Kretschmer

Dank der großzügigen Spende von Frau Landesältesten Veronika Fischer konnten im Jahre 1905 nicht nur die Baumaßnahmen am Kirchengebäude abgeschlossen werden, sondern wurde in den Folgejahren auch die Ausstattung des Gotteshauses vollendet. Am 26. November 1905 erfolgte die Weihe der Kirche an das heiligste Herz Jesu durch den damaligen Bischof Dr. Georg Wuschanski.

In den Folgejahren wurde die Gemeinde von den Pfarrern Franz Bodenburg (bis 1940) und Joseph Hartmann geleitet und durch die schweren Zeiten der beiden Weltkriege und der NS-Diktatur geführt.

Die Bombennacht in Dresden am 13. Februar 1945 führte zu einem gravierenden und prägenden Einschnitt in der Geschichte der Herz-Jesu-Gemeinde: Der größte Teil des Gemeindegebiets der Pfarrei wurde bei dem verheerenden Bombardement komplett zerstört, dabei unter anderem auch das Pfarrhaus Holbeinstraße 78 und das Gemeindezentrum Huttenstraße 7 vernichtet. Jedoch blieb das Kirchengebäude selbst mit nur ganz wenigen umliegenden Gebäuden erhalten. An dem Bauwerk gingen lediglich die Fenster zu Bruch, die aber bald nach Kriegsende zunächst notdürftig verglast werden konnten.

Unter Pfarrer Johannes Derksen wurden die notdürftigen Fenster durch neugestaltete farbige Fenster ersetzt. Das von diesem selbst erstellte ikonografische Programm mit Motiven aus dem Leben Jesu, biblischen Gestalten des Alten und Neuen Testaments sowie von Heiligen wurde durch den Grafiker und Bildnismaler Prof. Bruno Seener, Chemnitz und Dresden, künstlerisch gestaltet und von der Dresdner Kunstglaserei Beier umgesetzt.

Ende des Jahres 1962 konnte die Gemeinde das neben der Kirche liegende Grundstück und Gebäude Borsbergstr. 13 hinzuerwerben, das perspektivisch als Pfarrhaus und Gemeindezentrum vorgesehen war. Die Realisierung durch den Ausbau des Erdgeschosses des Hauses zu Gemeinderäumen erfolgte im Rahmen der Sanierung des Gebäudes dann jedoch erst in den Jahren 1995 und 1996.

Nach der im Rahmen des II. Vatikanischen Konzils erfolgten Liturgiereform wurde eine Umgestaltung des Altarraums der Kirche erforderlich. Der neugotische Hochaltar wurde durch einen freistehenden Altartisch ersetzt und die bis dahin bestehende Kommunionbank beseitigt. In der Apsis der Kirche wurde ein ebenfalls freistehendes Kreuz mit Corpus aufgestellt, das auf den Gesetzestafeln steht.

Altarraum der Herz-Jesu-Kirche
Altarraum der Herz-Jesu-Kirche
Foto: Christian Scholz

Seit Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrgemeinde Eigentümerin eines Hauses in der benachbarten Anton-Graff-Strasse, das nach einem entsprechenden Umbau seitdem als gemeindeeigener Kindergarten "Arche Noah" dient.

Die politische Wende der Jahre 1989 und 1990, an der in Dresden einige Gemeindemitglieder maßgeblich mitgewirkt hatten, führte zur Beendigung staatlicher Überwachung der Gemeindearbeit und zum Zuzug neuer Gemeindemitglieder aus den Alten Bundesländern sowie den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.

Seit 1990 wurden umfangreiche Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten am Kirchenbau und im Kircheninnern notwendig, die unter den Pfarrern Eberhard Prause (1987 bis 1991), Michael Bautz (1991 bis 1995) und Gottfried Swoboda (1995 bis 2001) durchgeführt wurden. Von Februar 2002 bis August 2006 stand Pfarrer Rudolf Birner der Gemeinde vor.

Blick zur Orgel in der Herz-Jesu-Kirche
Blick zur Orgel in der Herz-Jesu-Kirche
Foto: Christian Scholz

Seit September 2006 steht Pfarrer Bernhard Gaar der Gemeinde vor.

Informationen über die Gemeinde kann man im Internet unter www.herz-jesu-dd.de/ erfahren.